Bundesbank: große Diskrepanz zwischen Eigentümern und Mietern
Wie wichtig Immobilienbesitz für die finanzielle Situation privater Haushalte ist, zeigt eine aktuelle Studie der Bundesbank. Haushalte, die in eigenen vier Wänden leben, haben danach deutlich höhere Nettovermögen als Mieterhaushalte.
Das „mittlere“ Nettovermögen der Immobilienbesitzer (Medianwert* nach Abzug der Schulden) lag Ende 2017 bei 277.000 Euro. Mieterhaushalte kommen dagegen lediglich auf 10.400 Euro. Dieser riesige Unterschied ist zwar teilweise auch auf die unterschiedliche Haushaltsstruktur von Eigentümern und Mietern zurückzuführen – zum Beispiel hinsichtlich des Alters, der Haushaltsgröße, des Familienstands der Haushaltsmitglieder und des Einkommens. Vor allem aber liegt er doch in der Tatsache des Immobilienbesitzes als solches begründet. Wer sich für eigene vier Wände entscheidet, spart einfach deutlich mehr als andere und baut so ein entsprechendes Vermögen auf. Im Alter profitiert er dann zusätzlich von der eingesparten Miete als quasi steinerne Zusatzrente.
*Um den Medianwert zu ermitteln, werden die Haushalte in eine reichere und eine ärmere Hälfte geteilt. Das Vermögen des Haushalts in der Mitte ist das Medianvermögen. Verglichen mit dem Durchschnittseinkommen ist es gegenüber statistischen Ausreißern robuster. Denn dieser Wert blendet Extremwerte wie Milliardenvermögen einzelner Haushalte aus der Statistik aus.
Quelle: Deutsche Bundesbank („Private Haushalte und ihre Finanzen (PHF)“)